Die Vibes von »Heartstopper« und »They both die at the end«

Buchideen findet man überall. Sei es aus anderen Büchern und Filmen, dem eigenen Leben oder dem von anderen. Wie aber bin ich auf die Idee für meinen Debutroman »Kopfgefickt« gekommen?

Angefangen hat alles im Internet. Damals habe ich eine Reddit Story auf Instagram gelesen, die mich sehr berührt hat. Ich kann nicht ins Detail gehen, weil ich sonst spoilere, aber die Geschichte hat nicht gut geendet. Im Grunde hatte die Person, die die Geschichte geteilt hat, Probleme damit, seine eigene Sexualität zu akzeptieren.

Ich habe daraufhin viel über das Thema Depressionen und Selbstakzeptanz nachgedacht und bin auf die Idee von Kopfgefickt gekommen. Ich selbst war damals 17, ziemlich einsam und depressiv. Suizidgedanken standen an der Tagesordnung. In Filmen oder Büchern habe ich mich kaum repräsentiert gefühlt. Oft werden Depressionen in Romanzen durch die Liebe »geheilt« – am Ende der Geschichte, wenn die Charaktere glücklich zusammen sind, sind alle glücklich und leben ein tolles Leben. Nicht nur langweilig, sondern auch unrealistisch. Ich musste also selber ran.

2019 habe ich den ersten Entwurf fertiggestellt. Die Geschichte von Linus und Ruben beinhaltet die cute Vibes vergleichbar zu »Heartstopper« von Alice Oseman und tragische Vibes wie in »They both die at the end« von Adam Silvera.

Der endgültige Anstoß kam wahrscheinlich jedoch schon als ich 16 war und meinen ersten Freund hatte. Mein ganzes Leben lang habe ich geglaubt, ich würde glücklich sein und meine Depression würde verschwinden, sobald ich mich verliebe und von jemand anderem geliebt werde. Pustekuchen.

Die Idee Linus’ negativen Gedanken mithilfe von Riot noch greifbarer zu machen kam mir tatsächlich erst später bei der Überarbeitung.
Riot ist die Stimme in Linus‘ Kopf, die ihn grundlegend beeinflusst und steuert. Linus versucht alles, um Riot loszuwerden: Ihn ignorieren, auf ihn hören, das Gegenteil von dem tun, was Riot will. Währenddessen wird er immer verzweifelter.

Er sieht ihn in seinem Kopf und hört ihn auch. Es gibt nur wenige Wege, ihn für eine kurze Zeit »auszuschalten«.

Riot spiegelt Linus‘ Trauma und seine Depressionen wider. So wird Linus‘ innerer Kampf verdeutlicht, damit auch Menschen, die keine Berührungspunkte mit mentalen Krankheiten haben, ihn verstehen. Das ist eins der Ziele des Romans: Mentale Krankheiten verständlich machen.

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